Ein erfrischendes und einfach herzustellendes Getränk ist Cider. Trotz englischer Tradition gewinnt der vergorene Apfel- oder Birnensaft immer mehr Fans. Zurecht, denn durch die Kombination aus Fruchtigkeit, Säure und einem trockenen Abgang macht das hoch karbonisierte Getränk gerade bei diesen heißen Temperaturen eine tolle Figur!
Um euren eigenen, selbstgemachten Cider trinken zu können braucht ihr tatsächlich nicht viel. Apfel- und/oder Birnensaft, einen Gärtank, etwas Reinigungsmittel und Hefe.
Entweder ihr besorgt euch den Apfelsaft von einer Kelterei aus eurer Region und kauft den Rest dazu, oder ihr nehmt ein fertiges Kit von Mangroves Jack. Dort sind bereits alle Zutaten enthalten und ihr braucht nur noch den Gärtank und es kann losgehen!
Ihr nehmt also den Apfelsaft und füllt ihn in den vorher gründlich gereinigten Gärbehälter. Dann kommt die Hefe rein: natürlich kann man Cider Hefe nehmen, viele haben auch mit Kveik und Saison Hefen gute Erfahrungen gemacht. Wichtig ist es, Hefenahrung hinzuzugeben da im Apfelsaft nicht genug Nährstoffe für die Hefe drin sind und es zu stockender Gärung führen kann!
Anschließend lasst ihr das ganze so lange gären, bis eure Messungen keine Änderung im Restextrakt mehr zeigen.
Ab hier habt ihr verschiedene Möglichkeiten:
- Ihr könnt den Cider mittels Kurzzeit Pasteurisierung oder mittels Kaliumdisulfit und Kaliumsorbat stabilisieren und anschließend wieder mit Zucker oder Apfelsaftkonzentrat zurücksüßen
- Ihr süßt den Cider mit Birkenzucker oder Lactose
- Ihr füllt den Cider so ab wie er ist (dann wird der aber sehr trocken sein)
Am einfachsten ist es, den Cider so wie er ist abzufüllen. Wie oben schonmal erwähnt wird der aber dann sehr trocken sein, weil im Apfelsaft fast zu 100% kurzkettige Zuckerarten (Glucose, Fructose) enthalten sind. Deshalb kann man, wenn man einen süßeren Cider als Endprodukt haben möchte, den Cider mittels Stabilisierung wieder zurücksüßen oder einen von der Hefe nicht vergärbaren Zucker hinzugeben (Birkenzucker, Lactose).
Beim Stabilisieren mit Kalium werden zum einen durch das Disulfit die Hefezellen getötet, zum anderen die Zellen durch das Kaliumsorbat von der Vermehrung abgehalten. Nach 24 Stunden kann man dann den gewünschten Zucker hinzugeben und es setzt keine Gärung mehr ein.
Hierfür reicht jeweils ein halber Teelöffel des Sulfits und des Sorbats für 4 Liter Apfelsaft.
Kurzzeit Pasteurisierung ist deswegen schwieriger, weil ihr die Flaschen für ca. 10 Minuten in 80° C heißes Wasser geben müsst. Seid bitte vorsichtig wenn ihr mit Hitze arbeitet!
Als kleine Inspiration für euch übrigens eine Liste, was ihr mit Cider noch alles anstellen könnt:
- Früchte oder Gewürze wie z.B. Himbeeren, Mango / Chilli oder Erdbeeren am Ende / nach der Gärung reingeben
- Den Cider mit einem fruchtigen Hopfen stopfen (Citra, Mosaic und Amarillo zum Beispiel)
- Den Cider mit einem leichten, hellen und malzigen Bier verschneiden