Das erste Mal untergärig vergären

Beer, Bier, Untergärig

Pils, Helles und Märzen sind tolle Bierstile, die viele Anfänger gerne als erstes brauen wollen. Jedoch hat es das Brauen dieser Bierstile in sich -denn sie werden untergärig gebraut. Das bedeutet, dass man hier mit verschiedensten Problemen konfrontiert wird. Welche das sind, wie man diese vermeidet und was wir Anfängern empfehlen kannst du im Folgenden hier erfahren!

Übrigens: wenn dir das Ganze zu kompliziert ist, du aber trotzdem gerne ein neutrales und lagerähnliches Bier machen möchtest, solltest du dir die neutralen Kveiks wie OsloLutra oder Krispy besorgen! Mit diesen Hefen wirst du tolle Biere brauen, die einem echten Lagerbier sehr nahe kommen und das ohne Temperatursteuerung und kühler Gärführung.

Bevor du hier weiterliest, schau aber bitte erst in den Artikel FAQ: Hefe rein.

Was brauchst du, um erfolgreich untergärig zu vergären?

  • Einen Gäreimer / Tank mit ausreichend Volumen
  • Einen Kühlschrank mit genug Platz, um das Gärgefäß reinzustellen
  • Einen Würzekühler
  • Genug Hefe deiner Wahl
  • Empfehlenswert ist auch ein Inkbird, mit dem du die Gärtemperatur präzise steuern kannst

Wie du sicherlich schon weißt, entscheidet sich ob das Bier unter- oder obergärig vergoren wird durch die Wahl der Hefe. Bis zur Zugabe der Hefe ist der Brautag also erstmal absolut gleich. Trotzdem solltest du die oben genannten Dinge bereits vor Braubeginn vorbereitet haben, damit am Ende alles problemlos funktioniert.

Du hast also bereits deine heiße Würze im Kessel – die muss jetzt so schnell wie möglich auf Anstelltemperatur gebracht werden. Für untergärige Hefen sollte diese je nach Hefestamm bei 8° C – 10° C liegen. Diese Temperatur ist manchmal mit einem Würzekühler allein nicht zu erreichen – deshalb kühle die Würze so weit es geht mit deinem Würzekühler ab, schlag die Würze ohne zu belüften aus und stell den Gäreimer in den Kühlschrank. Die Würze sollte dann innerhalb von ca. 3 – 5 Stunden auf Anstelltemperatur abgekühlt sein.

Alternativ kannst du auch mit der Kombination aus einer Pumpe, einem Eimer voller Eiswasser und dem Würzekühler einen zweiten Kühlkreislauf bauen und direkt auf Anstelltemperatur kommen. Deine gekühlte und gut belüftete Würze ist nun also im Gärgefäß? Sehr gut!

Jetzt kommt die Hefe-Zugabe: Hier hast du entweder Trocken- oder Flüssighefe nehmen. Am Anfang ist es einfacher, Trockenhefe zu verwenden weil diese nicht mittels Starter aufbereitet werden muss. Es ist aber wichtig, dass du ausreichend Hefe hast! Pro 10 Liter Würze bei moderater Stammwürze (bis 14 °P) benötigst du nur ein Päckchen Trockenhefe. Hast du aber mehr Würze oder ist dein Bier stärker, solltest du eine zweite Packung nehmen. Eine gute Allroundhefe ist die W34/70. Die Hefe kannst du sowohl draufstreuen als auch vorher rehydrieren und vor dem Anstellen auf Anstelltemperatur bringen.

Wenn du dich aufgrund der besseren Auswahl für eine Flüssighefe entscheiden solltest, wäre es nahezu immer empfehlenswert einen Starter zu machen, um genügend vitale Hefe zu haben. Die einzige Ausnahme sind die Imperial Yeast Hefen, die auch ohne Starter angestellt werden können. Wenn die Hefe im Bier ist, kannst du den Eimer und den Kühlschrank schließen – jetzt heißt es warten! Bis die ersten Gäranzeichen (z.B. Kräusen) erscheinen, können bis zu 24 Stunden vergehen. Sollte nach weiteren 12 Stunden nichts passiert sein, belüftest du die Würze noch einmal und wartest weitere 12 Stunden ab. Sollte dann immer noch keine Aktivität vorhanden sein, solltest du hier zügig weitere Hefe nachgeben.

Die Gärung sollte nun ein paar Tage laufen, dann kannst du ab ca. 50% sEvG mit der Temperatur langsam hochgehen.  Das dauert je nach Bier zwischen 5 und 9 Tagen. Leichte Biere wie ein Pils sind natürlich schneller bei 50 % als ein Bockbier, da dort mehr Zucker für die Hefe bereitsteht.

Viele erhöhen die Temperatur schrittweise auf ca. 19 °C. Da aber die Hefe in den ersten 36 Stunden nach Anstellen die meisten Ester produziert, kann man auch gleich auf 19 °C hochgehen. Damit sorgst du neben einer Diacetylrast dafür, dass der Endvergärgrad schön hoch wird und die Gärung zügig abgeschlossen wird. Man könnte also nach ca. 7 Tagen bei normaler Gäraktivität die Temperatur auf zwischen 14 °C und 19 °C erhöhen. Wenn die Gärung dann abgeschlossen ist, kannst das Ganze in Flaschen oder Fässer füllen.

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